ANDYCAP (Dietzgenstraße
94)
Der ANDYCAP musste vor einigen Jahren schließen. Der ehemalige Betreiber
des Ladens verscherbelt die Reste des Warenbestands auf einer eigens dafür
eingerichteten Internetseite. Wir dokumentieren hier einen Artikel aus
der ersten "Fight Back":
"Die rechte Szene Pankows trägt auch den Neonazi-Laden ANDYCAP
in der Niederschönhausener Dietzgenstr. 94. Der Inhaber N. WEIßLEDER
handelt mit allem, was Rechte brauchen: Anstecker, Aufnäher, Nazi-T-Shirts,
Accessoires, Schmuck, rechts belegter Markenkleidung (wie z. B. FRED PERRY
oder LONSDALE), Fahnen usw.
Die Bedeutung dieses Ladens liegt jedoch nicht nur darin, daß fertig
ausgebildete rechte Jugendliche sich dort ausstaffieren können. Weißleders
Sortiment umfaßt auch rassistische, geschichtsverfälschende,
militaristische, verschwörungstheoretische und sonstige faschistoide
Schriften. Er verteilt rechtsextreme Handzettel und Plakate, namentlich
der KAMERADSCHAFT GERMANIA, so geschehen im Vorfeld der Naziaufmärsche
am 04.11.2000 in Berlin Mitte und am 12.05.2001 in Berlin-Lichtenberg.
WEIßLEDER betreibt auch einen Versandhandel unbekannten Ausmaßes.
Der >ANDYCAP< verkauft CDs mit Nazimusik, die im letzten Jahrzehnt
zu einem Hauptpfeiler neofaschistischer Propaganda und Finanzierung geworden
ist. Darunter sind auch staatlicherseits indizierte Tonträger und
Bands, womit WEIßLEDERS Treiben strafrechtlich relevant wird.
Erscheint ein Kunde dem Ladeninhaber vertrauenswürdig genug und stellt
er entsprechende Fragen, öffnet WEIßLEDER eine Klappe im Boden
hinter dem Verkaufstresen und holt eine Kiste mit ‘harten’
Neonazi-CDs hervor. Manchmal bietet er seinen Kunden auch Waren in der
angrenzenden Erdgeschoßwohnung des Hauses Dietzgenstraße 94
an.
Obwohl Behörden und Politiker von AntifaschistInnen mit der Nase
auf das Problem gestoßen wurden, kann der >ANDYCAP< ungestört
weiter existieren. Der Katalog seines
Geschäfts kursiert breit an Pankower Schulen und gilt dort in manchen
Kreisen als ‘cool’."