MUSIKCAFÉ (Wollankstraße/Brehmestraße)

Die Nazikneipe Musikcafé ist aktueller regelmäßiger Treffpunkt der Pankower Neonazis. Der folgende Artikel gibt einen ausführlichen Überblick über das Besuchergemisch:

"Gefährliche Mischung
Über die Verstrickung von Kneipenszene, Neonazis und Rockern im Berliner Nordosten

In den Ostberliner Bezirken Pankow, Weißensee und Prenzlauer Berg existiert eine breite Kneipenlandschaft, in der sich eine Vielzahl an Neonazis heimisch fühlt. Mit der verstärkten Einflussnahme durch Rockerclubs innerhalb des Kneipengeschäfts aber auch im Tatoobusiness und der Drogenszene im Bezirk ist es schwerer geworden, rechten Umtrieben in diesen Bereichen entgegenzuwirken, wenn diese z.B. von einem Rockerclub kontrolliert werden. Im Zuge dieser Entwicklung ist es vielerorts immer wieder zu einer Vermischung zwischen Rockerkultur und Rechtsextremismus gekommen. Eines der jüngsten Beispiele ist die Auseinandersetzung um die Kneipe "Musik-Café" in Pankow seit Anfang 2008, was uns zu dieser Dokumentation über Rocker und Neonazis im Berliner Nordosten bewegte.(...)

"Musik-Café" - Neues El Dorado der Pankower Neonaziszene?

Ende Februar geriet Pankow erneut in die Schlagzeilen. Wieder ein Mal wurden Menschen von Rechtsradikalen angegriffen. In der Nacht vom 22. auf den 23. Februar stürmten ca. 20 Nazis aus der Kneipe "Musik-Café" in der Wollankstraße und griffen eine Gruppe von etwa 10 Personen an, die nicht in ihr primitives Weltbild zu passen schienen. Diese kamen von einer alternativen Party im nahe gelegenen "Cafe Bohne". Nach Angaben der Presse befanden sie sich auf dem Gehweg der Wollankstraße als sie als "Zecken" beschimpft und mit Schlagstöcken und Flaschen angegriffen wurde. Ein 23-Jähriger wurde durch Teleskopschlagstockschläge so schwer am Kopf verletzt, dass er ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Vier der Neonazis wurden festgenommen.

Dass dies nicht der erste rechtsextreme Vorfall im Zusammenhang mit dem "Musik-Café" war, zeigen die Ereignisse der letzten Zeit. So feierten z.B. am 8. Februar mehrere Neonazis nach einem Konzert in der "Böhse-Onkelz"-Fankneipe "Neffen und Nichten" in der Pankower Mühlenstraße im "Musik-Café" weiter.
Unter ihnen: Das Pankower NPD-Vorstandsmitglied DIEGO PFEIFFER. PFEIFFER, der bereits in der Vergangenheit vermehrt durch brutale Übergriffe auffiel, klebte zusammen mit weiteren Kameraden auf dem Weg zum "Musik-Café" rechtsextreme Aufkleber der "Vereinten Nationalisten Nordost", der "Jungen Nationaldemokraten", der "Unabhängigen Nachrichten" und der "Hilfsgemeinschaft Nationaler Gefangener". Nur eine Woche später fand am 16. Februar eine Party von BFC-Hooligans statt, welche dem rechten Spektrum zuzuordnen waren. Einige Gäste der Party trugen T-Shirts mit Aufschriften wie "Sturm 18". Auch wurden in der Umgebung vermehrt neonazistische Aufkleber gefunden. Grundsätzlich bleibt festzuhalten, dass mit der Eröffnung des "Musik-Cafés" Ende 2007 die rechte Szene in Pankow einen neuen Treffpunkt für das mittlerweile geschlossene SPASSECK in Niederschönhausen gefunden hat, wo sie geduldet werden und zum festen Publikum gehören.

Der Übergriff am 22. Februar vor dem "Musik-Café" bestätigte die Vermutung lokaler Antifaschist_Innen, dass die Kneipe eng mit dem Motorradclub "Bandidos MC" verflochten ist. Beim Angriff waren Personen anwesend und beteiligt, die Kleidungsstücke mit den Aufdrucken der "Bandidos" oder der "Nordischen Bruderschaft" trugen. Mitglieder der "Nordischen Bruderschaft" gehören zu den regelmäßigen Gästen des "Musik-Cafés". Die "Nordische Bruderschaft" ist , glaubt mensch der "Bandidos"-Internetpräsenz, ein Teil des "Bandidos MC". (...)

Ein Artikel von unabhängigen AntifaschistInnen."