Freitag, 15.03.2024

Das antifaschistische Recherchekollektiv Völkische Verbindungen Kappen hat am 14. März weitere Hintergründe zu Gernot Mörigs Potsdamer Nazitreffen veröffentlicht: „Mörigs rechtsextreme Kaderschmiede: Kostenpflichtige Kamingespräche und völkische Feriencamps“. Wir haben geholfen und die taz berichtet in der Wochenendausgabe.
Mörigs halbe „Sippe“ wurde am 21.11.2023 geoutet. Vier Tage vor dem Nazitreffen in Potsdam. Die erste von zwei Recherchen war zur „Novak-Linie“ der „Mörig-Nowak-Sippe“. Bei dem Treffen im „Landhaus Adlon“ am 25.11.2023 waren der Organisator Gernot Mörig und sein Sohn Arne Mörig entsprechend ängstlich. Verständlich, die „Mörig-Linie“ wurde am 29.11.2023 geoutet. Vier Tage nach dem Nazitreffen in Potsdam.
Darunter waren Gernot, seine Ehefrau Astrid, sein IB-Sohn Arne und seine HDJ-geschulte Tochter Inka Mörig. Inka heiratete Sebastian Zeilinger, den ehemaligen stellvertretenden Leiter der „Identitären Bewegung“ Deutschland und der IB Bayern. Sebastians Bruder Michael Zeilinger war einst Bundesleiter des „Sturmvogels“, wie es Gernot Mörig beim „Bund Heimattreuer Jugend“ war. Heute ist Michael Zeilinger Gymnasiallehrer am Hochfranken-Gymnasium Naila in Oberfranken.
Michael Zeilinger war 2010 als Mitglied der „Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn“ an der Ausarbeitung des „Strategieprogramms“ der „Deutschen Burschenschaft“ beteiligt. Das Projekt wurde von Rudolf Schwarz geleitet, damals Volkswagen-Manager.
„Strategieprogramm“ war der Projektname für die Vorbereitung der Gründung einer faschistischen Partei in Deutschland nach FPÖ-Vorbild: Eine Partei unter Kontrolle der „Deutschen Burschenschaft“. Das Projekt begann Ende 2009 mit dem Ziel der Erarbeitung eines Parteiprogramms als Beschlussvorlage für den „Burschentag“ 2012, ein Jahr vor der Bundestagswahl.
Nach anderthalb Jahren stellte Rudolf Schwarz auf dem „Burschentag“ am 16.06.2011 mehreren hundert „Aktiven“ und „Alten Herren“ aus Deutschland und Österreich den damaligen Stand des zukünftigen Parteiprogramms vor. Als Regieanweisung für das Ende seiner Rede notierte er ein „Stockbündel“, eine Referenz an das Rutenbündel der Faschisten und Mussolinis Parole „Faschismus bedeutet Einigkeit.“
Das Programm sollte auf dem „Burschentag“ 2012 verabschiedet und anschließend in Hochglanz an alle Bundestagsabgeordneten verschickt werden. Das Ziel war, in der laufenden Legislaturperiode rechte Abgeordnete zum Übertritt in eine neu zu gründende Partei zu bewegen. So hätte die Partei zur Bundestagswahl 2013 bereits über amtierende Bundestagsabgeordnete verfügt.
Beginnend mit dem „Burschentag“ 2011 wurde die „Deutsche Burschenschaft“ über drei Jahre bis zum „Burschentag“ 2014 von Antifas angegriffen. Durch die Berichterstattung der Medien wurde die DB geächtet, gedemütigt und gespalten. Das „Strategieprogramm“ der „Deutschen Burschenschaft“ und damit das Ziel einer deutschen FPÖ im Bundestag ab 2013 scheiterte 2011 dank antifaschistischer Sabotage.