Montag, 08.02.2016

In mehreren europäischen Städten und in Canberra versammelten sich am 6. Februar 2016 insgesamt über 12.000 Pegida-Nazis. Es kam zu Auseinandersetzungen und teilweise schweren Übergriffen und Anschlägen gegen Flüchtlinge und Linke am gesamten Wochenende.
Der größte Naziaufmarsch mit über 8.000 Nazis fand wie zu erwarten in Dresden statt. Nur einige hundert Pegidas folgten unter anderem in Tallinn, Bratislava, Amsterdam, Kopenhagen, Montpellier, Birmingham, Calais und im australischen Canberra dem "europaweiten" Aufruf. Über 2.000 waren es in Prag und gut 500 in Warschau – hier gab es, wie auch in Amsterdam und Kopenhagen, verstärkten antifaschistischen Widerstand. In Prag griffen Nazis nach der Pegida-Kundgebung das Autonome Zentrum Kilinika in der Jeseniova 60 mit Eisenstangen und Brandsätzen an. Es gab mehrere Verletzte. In Calais kam es bei einer nicht-genehmigten Pegida-Versammlung zu Nazirandale und Repression gegen die Faschos. Der 75-jährige General Christian Piquemal, ehemaliger Chef der Fremdenlegion und Afrika-Veteran, wurde als einer der Rädelsführer verhaftet.
Mehr oder weniger unabhängig von den Pegida-Mobilisierungen gab es in Deutschland das gesamte Wochenende über Gewalttaten gegen Linke und Geflüchtete. Wegen Volksverhetzung wird gegen Jugendliche ermittelt, die am 5. Februar vor einer Geflüchtetenunterkunft im ostfriesischen Moordorf fremdenfeindliche Parolen gerufen haben. Im sächsischen Grimma wurde am 5. Februar ein Linker von Nazis mit einem Schraubenzieher lebensgefährlich verletzt. Im hessischen Alheim wurden die Scheiben einer Flüchtlingsunterkunft am 6. Februar zertrümmert, wie auch im niedersächsischen Northeim. Mit einer Schreckschusswaffe schossen Unbekannte, ebenfalls Samstag, aus einem Auto, auf Geflüchtete nahe einer Unterkunft im westfälischen Bocholt. In Ortenberg in der Ortenau griffen Jugendliche am Samstagabend einen Flüchtling tätig an, nachdem sie vor einer Unterkunft Pyrotechnik gezündet hatten. Im sächsischen Freital wurden am 7. Februar Naziparolen auf ein Flüchtlingsheim gesprüht. In Kaufbeuren-Neugablonz im Allgäu steckten Nazis am Sonntag den Dachstuhl einer künftigen Flüchtlingsunterkunft an.
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