Marseille kommt nicht zur Ruhe seit infolge des Einsturzes von Altstadtgebäuden mit achtfacher Todesfolge tausende gegen schlechte Wohnraumbedingungen und die Politik des Bürgermeisters Gaudin protestieren. 700 BewohnerInnen wurden im 1. Arrondissement evakuiert, weil seit Jahrzehnten nichts für den Erhalt der Bausubstanz der Mietwohnungen getan wird. Im Kontext der Privatisierung des Platzes La Plaine in Noailles und einer weit verbreiteten Verunsicherung durch Macrons Sozialstaatsrückbau gingen immer wieder Menschen zur direkten Intervention über, unter anderem gegen die Mauer der Schande, die das Gentrifizierungsprojekt La Plaine absichern soll. Bei einer Großdemo von über 10.000 Menschen am 14. November gab es zwar ein paar Fakkeln, dafür aber auch Barrikaden, brennende Weihnachtsbäume, fliegende Absperrgitter und gute Hafenpflastersteine. Am Samstag, den 24.November, wird es in Marseille einen Maskenball und weitere Riots geben. „ça chauffe, ça brûle, ça va péter!“