Anfang März 2023. Gefühlt ein einziger Vormittag. Du bist gestandener Turner. Mittlerweile schon einige Jahre her, das mit dem Fechten. Aber der Coburger Convent ist dein Leben, immer noch.
Es ist früh, du bist müde, erstmal Kaffee. Du sitzt am Tisch, mit deiner Zeitung, die mit den schönen Fotos. Mit den Fackeln, du mittendrin, zweitausend von euch auf dem Coburger Marktplatz. Ist auch bald wieder Pfingsten.
Das Radio dudelt, du schlägst die Neue Presse auf. Den Lokalteil zuerst, alles wie immer. Oh nein. Der Hans hat dem Wolfgang von der PP und dem Waffenring erzählt. Scheiße. Die Antifa sucht Verräter. Letzter Satz: „Gemeinsam beenden wir das studentische Fechten.“ Dir wird schlecht.
An was anderes denken. Das hilft immer. Du hast Übung. Wird schon gut gehen. Sieben Uhr. Nachrichten hören. Im Radio geht’s gegen’s Fechten. Bayerischer Rundfunk. Deine Steuern. Du könntest kotzen.
Scheiße ist das spät, du musst zur Arbeit. Dein CC im Kreuzfeuer der Presse. Gar nicht gut. Im Büro angekommen. Erstmal Kaffee. Tageblatt lesen, alles wie immer. Manches ändert sich eben nie. „Nach blutigem Vorfall: Antifa drängt auf Mensurverbot.“ Du fühlst dich alt.
Immerhin hat der Oliver die Forderung der Antifa angenommen. Die Tradition lebt. In Coburg. Noch.