Statt des AfD-Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla war zu der AfD-Kundgebung am 22. April nur die übliche BaWü-Hetztruppe nach Freiburg angereist. Gerade einmal 100 Rechte bildeten am Samstag Nachmittag eingepfercht von Hamburger Gittern verlorene Grüppchen auf dem Platz der Alten Synagoge.
Aaron Kimmig, neben Tilman Mehler einer der beiden Freiburger „AfD-Kreissprecher“, hielt eine NS-Hetzrede, in der er Volksgemeinschaft statt Klassenkampf propagierte. Allerdings klang sie eher wie aus der „Kampfzeit der Bewegung“, der Bursche übt noch.
Anschließend redeten Martina Böswald, Christina Baum und Emil Sänze. Auch Markus Frohnmaier war angereist, der andere baden-württembergische AfD-Landessprecher. Manche AfDler wie Siegbert Droese kamen gar aus Leipzig.
Die Badische Zeitung schreibt zur Rede von Christina Baum, deren Provokationsschunkelei zu Lennons „Imagine“ zum Fremdschämen war:
„Baum erinnerte in ihrer Rede auch an den wegen Terrorverdachts inhaftierten Ex-Bundeswehr-Oberst Maximilian Eder. Dem 64-Jährigen wird vom Generalbundesanwalt vorgeworfen, Mitglied der Terrorgruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß zu sein. Im Dezember 2022 wurden bei einer Razzia im Milieu der sogenannten Reichsbürger zahlreiche Personen festgenommen, die einen Umsturz geplant haben sollen. Eder, bekannt ,aus der Corona-Widerstandbewegung‘ sei nun laut Baum ,wegen einem angeblichen Putsch oder was auch immer‘ in der JVA in Landshut und in den Hungerstreik getreten. Baum rief die Anwesenden zu einer Schweigeminute auf – diese wurde befolgt, nur die Parolen der Demonstranten waren zu hören.“
Schönerweise befindet sich Eder sogar im
Durststreik. Es könnte also tatsächlich schnell gehen, auch wenn die Schweigeminute der Nazis für einen Lebenden irritierte.
Das Thema der AfD-Kundgebung war Frieden mit Russland und die Heuchelei war so weit gefasst, dass auch einige Schwurbler kamen.
Auch wenn eine Nazikundgebung alles andere als zum Lachen ist, war das Ergebnis der AfD-Anbiederung an das Schwurbler-Milieu während der Corona-Pandemie nicht nur zahlenmäßig eine ziemliche Lachnummer.
Anders sah es auf dem Theatervorplatz und rund um den Platz der Alten Synagoge aus: Dort demonstrierten 1.200 Menschen gegen die Nazihetze der AfD. Die Polizei war in erheblicher Anzahl vor Ort und am Ende liefen die Nazis statt durch die Stadt direkt zum Bahnhof.