Bei der Bundestagswahl am 23. Februar erhielten Korporierte von CDU/CSU und AfD Bundestagsmandate. Die AfD bekam 20,8% der Zweitstimmen oder 152 Parlamentssitze. Unter den gewählten Abgeordneten befinden sich mindestens 14 „Alte Herren“ der „Deutschen Burschenschaft“ (DB), des „Coburger Convents“ (CC), des „Cartellverbands“ (CV), des „Cartells Christlicher Burschenschaften“ (CCB) und der „Deutschen Gildenschaft“ (DG).
Für die DB werden in den Bundestag Torben Braga von der „Burschenschaft Germania Marburg“, Christian Zaum von der „Burschenschaft Rheinfranken Marburg“ und der „Burschenschaft Cimbria München“, Christoph Birghan von der „Burschenschaft Gothia Berlin“, Alexander Wolf von der „Burschenschaft Danubia München“ und der „Pennalen Burschenschaft Saxonia-Czernowitz München“, Enrico Komning von der „Burschenschaft Rugia Greifswald“, Sebastian Münzenmaier von der „Burschenschaft Germania Halle zu Mainz“, Christian Wirth von der „Burschenschaft Ghibellinia Prag Saarbrücken“ (eigentlich nicht mehr DB, denn Wirth ist nicht mehr bei der „Burschenschaft Normannia/Cimbria Heidelberg“, es gab Streit) und Alexis Giersch von der „Hamburger Burschenschaft Germania“, der „Burschenschaft Dresdensia Leipzig“ und der „Burschenschaft Sudetia München“ als Nachrücker einziehen.
Für den CC erhielten Sebastian Maack von der „Landsmannschaft Thuringia Berlin“ und der „Landsmannschaft Baltia Rostock“ sowie Knuth Meyer-Soltau von der „Landsmannschaft Nibelungia Marburg“, der „Landsmannschaft Ubia Brunsviga Palaeomarchia Bochum“ und der „Landsmannschaft Frankonia Frankfurt am Main“, für den CV Jochen Haug von der „KDStV Rheno-Baltia Köln“, für das CCB Erhard Brucker von der „Burschenschaft Ostmark-Breslau Regensburg“ und für die DG Peter Felser von der „Deutschen Hochschulgilde Heinrich der Löwe München“ Bundestagsmandate.
Irritiert hat nicht nur uns die Bezeichnung von Steffen Kotré als „Verbandsbruder“ durch die „Deutsche Burschenschaft“. Der Dachverband gratulierte am 25. Februar „ihren Verbandsbrüdern [...] Steffen Kotré, [...] (alle AfD) zu ihrer erfolgreichen Wahl in den 21. Deutschen Bundestag“.
Kurz vor der Stichwahl bei den Landratswahlen im Landkreis Dahme-Spreewald am 12. November 2023 berichtete die Märkische Allgemeine über den Landratskandidaten Steffen Kotré. Dieser erhielt im ersten Wahlgang mit 35,3% die meisten Stimmen, aber es wurden im zweiten Wahlgang mit 35,2% leicht weniger und nicht mehr, so dass Kotré kein Landrat wurde.
In dem Bericht steht am Ende eine „Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version des Textes hieß es, Kotré sei Burschenschaftler. Das stimmt so nicht, er gehörte einer Studentenverbindung an, die aber keine Burschenschaft ist.“
Steffen Kotré wurde während seines Studiums Mitglied im „Corps Rheno-Guestphalia Berlin“ im „Weinheimer Senioren-Convent“ (WSC). Nach der Fusion seines „Corps“ mit dem „Corps Cheruscia Berlin“ und dem „Corps Teutonia Berlin“ wurde Steffen Kotré Mitglied des Fusionsbundes „Corps Berlin“ im WSC, welches ihn im Oktober 2022 ausschloss.