Gegen das „Corps Franconia München“ im „Grünen Kreis“ des „Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) wird wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen (§ 86a StGB) ermittelt. Die Abendzeitung München (AZ) berichtete am 16. Mai 2025:
„Am Morgen des 3. Mai, nur wenige Tage vor dem 80. Jahrestag der Befreiung von der NS-Diktatur, haben mehrere Zeugen gehört, wie in Bogenhausen bei einer Feier einer Studentenverbindung „Sieg Heil“ gerufen wurde. Die Anwohner sind entsetzt. […] Mittlerweile ermittelt das Kommissariat K44 für politisch rechts motivierte Straftaten wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Ein Zeuge hatte Anzeige erstattet.“
Die AnwohnerInnen in der Umgebung der Friedrich-Herschel-Straße 27 in München haben dem „Corps“ laut AZ einen bösen Brief zu dem Vorfall geschrieben:
„Es war ein Samstag, im Corpshaus war bereits seit dem 1. Mai gefeiert worden. Am 3. Mai, gegen 5.30/5.45 Uhr schreckten mehrere Nachbarn in der Friedrich-Herschel- und in der Rauchstraße hoch – das Gebäude der schlagenden Verbindung steht auf einem Eckgrundstück. Eine Anwohnerin berichtet: ,Ich habe einen Knall gehört, davon bin ich aufgewacht. Dann habe ich ,Sieg Heil’ gehört, mehrmals hintereinander.‘
Ein zweiter Nachbar bestätigt, dass Nazi-Parolen gerufen wurden. ,Am 3. Mai gegen 5.30 Uhr ging der Lärm los. Wir sind davon wach geworden. Meine Frau hörte die Textzeile ‘Nun sag ich, wie es
wirklich ist’, dann hörten wir drei Mal ‘Sieg-Heil’-Rufe.‘ Zwei bis drei Stimmen seien es gewesen. 30 Anwohner haben vergangene Woche einen Brief unterschrieben, in dem sie dem Corps Franconia ,die Rote Karte‘ erteilen.“
Diese „Rote Karte“ gegen das „grüne Corps“ ist mehr als verständlich:
„Die AZ hat privat aufgenommene Videos erhalten, auf denen dokumentiert ist, wie Zusammentreffen der Corpsbrüder eskalierten. Auf mehreren Aufnahmen ist zu sehen, wie junge, offenbar betrunkene Männer tagsüber auf der großen Terrasse mit heruntergelassener Unterhose aus Bierflaschen trinken, urinieren und sich den Finger in den Hals stecken, um sich zu übergeben – teils auch mehrere junge Leute gleichzeitig. Auch Flaschen werden durch die Luft geschleudert, bis sie mit lautem Knall zerbersten. Auf einem Video vom März dieses Jahres ist zu sehen, wie ein Mann nachts von der Terrasse eine Silvesterrakete in den benachbarten Kindergarten schießt, wo sie explodiert.“