Samstag, 14.04.2007

Die Wogen der Empörung nach Oettingers Rede beim Staatsakt zu Filbingers Tod schlagen hoch, allenthalben werden die faschistischen Zündeleien des Ministerpräsidenten kritisiert. Eine Welle der Heuchelei schwappt übers Ländle, dabei hat doch Oettingers Geschichtsrevisionismus Methode. Seine Lügen stehen in der Tradition des „Stunde Null“-Mythos, wonach alle Nazis nach dem Krieg genauso plötzlich verschwunden wären, wie sie 1933 aufgetaucht seien. Das eigentlich skandalöse ist nicht, dass der SA-Mann zum Antifaschisten umgelogen wird, sondern dass dadurch die Schuld der ungeheuren Mehrheit der Deutschen am Holocaust relativiert wird. Deutsche Täter sind keine Opfer!