Im tschechischen Erzgebirge ist es zu pogromähnlichen Ausschreitungen gekommen. Am 18. Oktober versuchten etwa 250 Nazis unter dem Beifall und der aktiven Beteiligung hunderter BewohnerInnen nach einer Wahlkampfveranstaltung der neonazistischen „Arbeiterpartei“ (DS) in Litvinov in den überwiegend von Roma bewohnten Stadtteil Janov einzumarschieren. Sie lieferten sich stundenlange Straßenschlachten mit der völlig überforderten Polizei. Am 17. November versuchten etwa 1.000 Nazis erneut die vorwiegend von Roma bewohnte Siedlung in Litvinov-Janov zu stürmen. Nach mehreren rassistischen Reden griffen die Nazis demnach die rund tausend mit Wasserwerfern und Tränengas ausgestatteten Bullen an, die den Weg zur Siedlung der Roma abgesperrt hatten. Die Nazis warfen mit Brandsätzen und Pflastersteinen und setzten einen Polizeiwagen in Brand. Das waren die heftigsten Ausschreitungen seit dem IWF-Gipfel 2000 in Prag.