Sonntag, 30.10.2016

Am 17. Februar 2015 wurde am Arbeitsplatzrechner einer Praktikantin der Berliner tageszeitung ein Keylogger entdeckt. Wie sich später herausstellte, wurden mindestens ein Jahr lang hauptsächlich taz-Praktikantinnen auf diese Art ausspioniert. Am nächsten Tag wurde der damalige taz-Redakteur Sebastian Heiser in flagranti erwischt, als er den Keylogger abziehen wollte. Statt ihn festzusetzen, durfte Heiser samt einer externen Festplatte das Redaktionsgebäude verlassen. In der folgenden Nacht wurde in die Redaktionsräume eingebrochen. Bis heute ist der naheliegende Verdacht, dass Heiser den Einbruch begangen hat, um Spuren zu verwischen, weder bestätigt noch ausgeräumt. Nach dem Einbruch setzte sich Heiser in ein südostasiatisches Land ab, das kein Auslieferungsabkommen mit Deutschland hat. Dort spürte ihn im April 2016 ein Investigativ-Team der taz auf, das er abblitzen ließ. Voraussichtlich im Januar 2017 wird das Verfahren gegen Sebastian Heiser vor dem Amtsgericht Berlin-Tiergarten verhandelt – vermutlich in Abwesenheit des Beschuldigten.
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