Lyon ist nicht erst seit der Eröffnung der faschistischen Hochschule ISSEP in der Rue Denuzière 56 durch Marion Maréchal-Le Pen diesen Sommer als Hochburg der Rechtsradikalen bekannt. Es brauchte und braucht weiterhin zahlreiche Mobilisierungen und Aktionen gegen die Räume der Nazis, die etwa 2017 aus ihrem, nach Vorbild der italienischen Casa Pound besetzten, Bastion Social geräumt wurden. Im April diesen Jahres hatten Antifas die Räume des Bastion Social in Marseille und Lyon angegriffen und zugemauert. Am 13. November gab es unter dem Vorwand an der Aktion beteiligt gewesen zu sein, sechs Razzien gegen Antifas aus Lyon, bei denen Geld und Technik geklaut wurde. Mindestens eine Person wurde wegen dem Verweigern der gesetzlich vorgeschriebenen Offenbarung der eigenen Passwörter angezeigt, allen droht eine Verfolgung wegen „Bildung einer kriminellen Vereinigung“. Dies wäre das fünfte bekannte laufende Verfahren dieses Kalibers gegen Linke in Frankreich, nachdem Gentrifizierungskämpfe in Rennes, Antirassismus in Briançon, Bullenhass in Toulouse und Proteste gegen das Endlager in Bure bereits das Prädikat der „Association de malfaiteurs“, beziehungsweise „Bande organisée“ bekommen haben.