In der Nacht auf den 29. August gab es einen antisemitischen Übergriff auf dem Haus der „Burschenschaft Normannia zu Heidelberg“.
Der Verbindungsstudent Philipp Smeljanez – der Mitglied der „Jungen Alternative“ sein soll und wie der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl der „Alten Leipziger Landsmannschaft Afrania im CC zu Heidelberg“ angehört – wurde von mehreren Verbindungsstudenten mit Gürteln verprügelt, mit Münzen beworfen und als „Drecksjude“ und „Judensau“ beschimpft.
An dem Übergriff waren neben Mitgliedern der „Burschenschaft Normannia“ auch Mitglieder der „Burschenschaft Germania Köln“, der „Burschenschaft Ghibellinia Saarbrücken“ und des „VDSt Asciburgia Mainz“ beteiligt.
Am Abend des antisemitischen Angriffs war auch der „Altherrenvorsitzende“ der „Normannia“, Gunnar Heydrich, auf dem Haus der Burschenschaft anwesend.
Nachdem Smeljanez Anzeige erstattet hatte, fand am 2. September eine Razzia wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung auf dem „Normannenhauses“ in Heidelberg statt. Bei der Hausdurchsuchung war der 28-jährigen Aktive Maximilian Wolf anwesend. Von den Aktiven der „Normannia“ sollen der 26-jährige Andre Heinrich Rotärmel und der 20-jährige Luis Stadlthanner an dem Übergriff beteiligt gewesen sein. Insgesamt wird gegen sieben Männer und eine Frau ermittelt.
Zur Schadensbegrenzung und um von der Verantwortung der „Alten Herren“ der „Burschenschaft Normannia“ abzulenken, wurde die Aktivitas der „Normannia“ am 3. September aufgelöst.
Am 9. September veröffentlichten Burschenschafter einen Fake-Artikel auf Wikipedia, um den Begriff „Gürtelung“ zu etablieren. Der Artikel wurde jedoch von Wikipedia bereits am nächsten Tag gelöscht, da er offensichtlich nur angelegt wurde, „um antisemitische Vorfälle in einer Heidelberger Burschenschaft als anerkanntes, humoristisches Ritual zu kaschieren“.
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