Die Bundesanwaltschaft geht dem Verdacht nach, der ehemalige Batallionskommandeur der KSK-Vorläufertruppe der Bundeswehr, Rüdiger von Pescatore, könnte vor vielen Jahren geheime Waffenlager in Calw angelegt haben. Nachdem Ende 2022 ein Soldat einen Hinweis gab, wurde das KSK-Gelände in Calw mit Drohnen, Metallsonden und einem Schaufelbagger durchsucht und umfangreiche Rodungs- und Grabungsarbeiten durchgeführt. Gesucht wurden mehrere Paletten Munition und Schusswaffen wie Sturmgewehre vom Typ Kalaschnikow. Doch gefunden wurde nichts, obwohl das Suchgebiet im Sommer ausgeweitet und nun ein drittes Mal gegraben wurde.
Der 69-jährige Pescatore ist als Kopf des „militärischen Arms“ der rechtsradikalen Terrorgruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß zu Köstritz, die im Dezember 2022 aufflog, einer der Hauptbeschuldigten in dem Ermittlungsverfahren. Pescatore wurde im Rang eines Oberstleutnants 1999 vom Landgericht Tübingen zu zwei Jahren Haft auf Bewährung wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz sowie wegen Unterschlagung verurteilt. Im Auftrag der Bundeswehr sollte er nach dem Ende der DDR „Fremdwaffen“ wie Kalaschnikows der ehemaligen NVA zu Ausbildungszwecken für die Bundeswehr beschaffen, doch Pescatore unterschlug etliche der Waffen. Wie viele und welche genau, ist unbekannt.