In Heidelberg wurde das Urteil im Berufungsprozess um den antisemitischen Vorfall in der Nacht auf den 29. August 2020 bei der „Normannia“ gefällt: alles bleibt, wie es ist. Tatort war das Haus der „Burschenschaft Normannia zu Heidelberg“, die damals noch unter diesem Namen firmierte und Mitglied der „Deutschen Burschenschaft“ war. Das Opfer wohnte nebenan, bei der „Landsmannschaft Afrania“.
Für die drei Täter Luis Stadlthanner, Maximilian Hunze und Lukas Kowe ändert sich nichts am Strafmaß des erstzinstanzlichen Urteils vom 8. Dezember 2022, es bleibt bei acht Monaten auf Bewährung. Kowe hatte kurz vor dem Berufungsprozess seine Berufung zurückgezogen, die anderen beiden müssen zusätzlich noch die Kosten der zweiten Instanz tragen.
Die Rhein-Neckar-Zeitung schreibt am Ende ihres Artikels über Kilian Demant, damals „Burschenschafter“ und großer Nazi, heute „Landsmannschafter“ und kleine Fechtsau:
„Er ist inzwischen Mitglied der Landsmannschaft Afrania Heidelberg – jener Verbindung, in der auch der Geschädigte im jetzigen Verfahren Mitglied ist und der zumindest damals auch Mitglied der Jugendorganisation der AfD war.
Die Burschenschaft Normannia nennt sich inzwischen Cimbria. Der ehemalige stellvertretende Vorsitzende der Alten Herren, ein Polizist im Ruhestand, hatte im Zeugenstand erklärt, dass in der Umbenennung die Hoffnung lag, die Normannia aus der Öffentlichkeit zu holen. Funktioniert habe das aber nicht, keiner würde mehr eintreten: ,Der Ruf ist so dermaßen ruiniert.‘“
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