Mittwoch, 02.07.2025

In Dortmund läuft seit dem 26. Juni 2025 der Prozess gegen die als Rädelsführer der 2020 verbotenen Nazigruppe „Combat 18“ angeklagten Nazis: Stanley Röske, Keven Langner, Gregor Alexander Michels und Robin Schmiemann.
Stanley Röske wird zusammen von den Nazi-AnwältInnen Heiko Urbanzyk aus Coesfeld und Nicole Schneiders vertreten. Die beiden haben auch schon Ralf Wohlleben im NSU-Prozess gemeinsam verteidigt. Urbanzyk ist Mitglied der „Burschenschaft Normannia-Nibelungen zu Bielefeld“ in der „Deutschen Burschenschaft“ und Autor der „Jungen Freiheit“. Er war Betreiber des Black-Metal-Magazin und -Labels „Blutvergießen“.
Keven Langner wird von Rechtsanwalt Alexander Dann und der Rechtsanwältin Kati Schreiter vertreten.
Robin Schmiemann lässt sich wie schon bei der Befragung vor dem NSU-Untersuchungsausschuss in NRW von Hendrik Schnelle aus Detmold sowie von dem Rechtsrock-Anwalt Alexander Heinig vertreten.
Gregor Alexander Michels lässt sich von Jochen Lober und der Rechtsanwältin Kerstin Rueber-Unkelbach verteidigen, die im Reichbürger-Prozess um die „Gruppe Reuß“ als Verteidigerin der ehemaligen Richterin und bis 2021 AfD-Bundestagsabgeordenten Malsack-Winkemann beteiligt ist.
Exif-Recherche hatte schon 2018 in einem umfangreichen Rechercheartikel über die Organisationsstruktur, die Finanzen, die rund 50 Mitglieder sowie die internationalen Vernetzungen von „Combat 18“ bis zurück in die 1990er ausführlich berichtet. Jetzt wird den Vieren in der Anklage der Bundesanwaltschaft ein Verstoß gegen das Vereinigungsverbot (§ 85 StGB) durch Organisierung von mindestens 14 konspirativen Treffen sowie eine Vernetzung mit der Nazikampfsportgruppe „Knockout 51“ aus Eisenach vorgeworfen.
Presse: tagesschau | WDR | SWR | taz | nd