Im CC-Magazin 02/2025 wird neben anderen das Buch „Der Deutsche Donner“ des erfolglosen AfD-Dauerkandidaten und Geschichtsrevisionisten Stefan Scheil rezensiert. Scheils Buch erschien 2022 im rechtsradikalen „Antaios-Verlags“ von Götz Kubitschek. Sein Titel ist der anmaßende Vereinnahmungsversuch eines Faschisten, der Heines Vorahnung der Shoah, dieses Jahrhundertverbrechen der Deutschen, als „Kampf der Deutschen mit sich und der Welt“ verharmlost. Heinrich Heine schrieb 1834 im Pariser Exil:
„Der Gedanke geht der Tat voraus, wie der Blitz dem Donner. Der deutsche Donner ist freilich auch ein Deutscher und ist nicht sehr gelenkig und kommt etwas langsam herangerollt; aber kommen wird er, und wenn Ihr es einst krachen hört, wie es noch niemals in der Weltgeschichte gekracht hat, so wißt, der deutsche Donner hat endlich sein Ziel erreicht. [...]
Es wird ein Stück aufgeführt werden in Deutschland, wogegen die französische Revolution nur wie eine harmlose Idylle erscheinen möchte. Jetzt ist es freilich ziemlich still; und gebärdet sich auch dort der eine oder der andre etwas lebhaft, so glaubt nur nicht, diese würden einst als wirkliche Akteure auftreten.
Es sind nur die kleinen Hunde, die in der leeren Arena herumlaufen und einander anbellen und beißen, ehe die Stunde erscheint, wo dort die Schar der Gladiatoren anlangt, die auf Tod und Leben kämpfen sollen. Und die Stunde wird kommen.“
Ein Beispiel für Stefan Scheils Geschichtslügen: er leugnete 2023 den Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion. „These: Es immer ein guter Zeitpunkt, damit aufzuhören, sich die Phantasiegeschichten von der ,überfallenen‘ Sowjetunion und der heldenhaften Roten Armee anzuhören, die auf ,Befreiungsmission‘ gewesen sei. Es wäre selbst für die russische Regierung gut, sie nicht mehr zu erzählen.“
Es darf wohl als Hundepfeifen-Politik gewertet werden, wenn der „Coburger Convent“ nach all den Skandalen der letzten Jahre in seinem Hochglanzmagazin das Buch eines Nazis schönredet, der schon seit Jahrzenten Stammreferent der „Deutschen Burschenschaft“ ist:
Am 3. Februar 2007 war Stefan Scheil Referent beim „Marburger Diskurs“ der „Burschenschaft in der DB Germania Marburg“. Die beiden anderen Referenten waren Gerd Schultze-Rhonhof und Walter Post.
Am 8. November 2008 referierte Stefan Scheil „auf dem Haus“ der „Alten Breslauer Burschenschaft in der DB der Raczeks zu Bonn“. Scheil war der erste von zwei Referenten des „22. Schlesienseminar“ und sprach zum Thema „Polnische Ambitionen – Polens Zweite Republik und ihr Traum vom Imperium“. Zweiter Referent war „Studiendir. i.R. Hans Eifler (OMV der CDU)“ zum Thema „963 bis 1916: Was Deutsche aus dieser langen deutsch-polnischen Geschichte wissen sollten!“
Die Einladung zu dem Nazitreffen lässt noch heute jedes Revisionistenherz höher schlagen: „Polen wurde in die Schengen-Zone aufgenommen, die deutsch-polnische Zusammenarbeit wird ständig enger, es gibt ein Niederlassungsrecht für Deutsche in den Vertreibungsgebieten.
Die Vertreibung und die Enteignung der Deutschen sind keine Tabuthemen mehr. Tabuisiert sind jedoch immer noch die auf Annektion deutscher und anderer Nachbargebiete ausgerichteten imperialistischen Bestrebungen, z.B. des Königreichs Polen, des polnischen ,Westmarkenvereins‘ im 19. Jahrhundert, der polnischen Delegation in Versailles und des polnischen Staates in der Zwischenkriegszeit.
Zu diesen Themen hören Sie mehr auf dem nunmehr 22. Schlesienseminar der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks. Es findet nicht am gewohnten Ort in Königswinter-Heisterbacherrott statt, sondern erstmals auf dem Raczekhaus, Bonn, Johannes-Henry-Straße 18.“
Unterschrieben war die Einladung der „Raczeks“ vor 17 Jahren vom damaligen „Altherrenvorsitzenden“ Gerald Ksyk, dem „Aktivensprecher“ Matthias Brauer und dem „Schlesienbeauftragten“ Heinrich Bünger.
Am 5. März 2015 war Stefan Scheil beim 22. „Godesberger Pressestammtisch“ in der Godesberger Stadthalle bei Bernd Kallina von der „Burschenschaft in der DB Danubia München“ zu Gast. Auf dem Programm stand eine „Szenische Lesung der Thesen von Stefan Scheil“ zum Thema: „Vergangenheit als Waffe – Geschichtspolitik in Deutschland“.
Am 4. November 2023 referierte Scheil bei einem „Burschenschaftlichen Abend“ der „Prager Burschenschaft Teutonia zu Würzburg“ zum Thema „Polens Großmachtphantasien im 21. Jahrhundert“. Zu den Gästen zählten die fränkische Naziszene und Daniel Halemba.
Als Berliner Antifas vor acht Jahren eine Recherche zu identitären Korporierten veröffentlichten, war dabei ein Foto, aufgenommen auf dem Haus der „Landsmannschaft im CC Thuringia Berlin“. Darauf posiert Stefan Scheil neben Thorsten Weiß, über den es im Artikel 2017 hieß:
„Thorsten Weiß, der JA-Vorsitzende von Berlin, ist Alter Herr der Thuringia, die in Charlottenburg beheimatet ist. Auch Weiß hat es auf dem AfD-Ticket ins Abgeordnetenhaus geschafft. Er ist außerdem im Landesvorstand der AfD und immer bemüht die Wogen bezüglich der Identitären zu glätten.“