Mittwoch, 08.11.2023

Kilian Demant, ehemaliger „Aktivensprecher“ der „Burschenschaft Normannia Heidelberg“, ist mit dem Versuch gescheitert, seine Vergangenheit online zu frisieren. Er nahm Anstoß an unserer Meldung von 2019, wonach er „sich am Telefon mit ,Heil Hitler‘ gemeldet und auf anderen Burschenhäusern ,rumgehitlert‘“ habe.
Laut „Rhein-Neckar Zeitung“ scheiterte er mit seiner Zivilrechtsklage gegen Google auf Entfernung des Suchergebnisses zur Meldung zuerst vor dem Amtsgericht Heidelberg, da er „keinen Anspruch auf Unterlassung aus Artikel 17 Absatz 1 der Datenschutzgrundverordnung“ habe.
Nun scheiterte Kilian Demant auch vor dem Landgericht Heidelberg: „Die beiden Aussagen – eine Tatsachenbehauptung und eine Wertung – griffen zwar in das Recht des Klägers auf Schutz der personalen Selbstdarstellung, der Ehre und des guten Rufs ein. Die dem gegenüber stehende Informationsfreiheit habe aber hier deshalb ein besonderes Gewicht, weil sich die vom Kläger kritisierte Berichterstattung in eine Debatte von allgemeinem Interesse einfüge.
Als früheres Mitglied und Aktivensprecher einer im Fokus der Öffentlichkeit stehenden Burschenschaft müsse der Kläger ein höheres Maß an Toleranz gegenüber einer diesbezüglichen Berichterstattung aufbringen – und dass der gegen ihn erhobene Vorwurf, sich am Telefon mit ,Heil Hitler‘ gemeldet zu haben, unzutreffend sei, habe er auch nicht bewiesen.“

Wie soll der Bursche das auch beweisen, obwohl das Gegenteil wahr ist? Wir haben schließlich nur aus einem Ausschlussantrag seines damaligen „Bundesbruders“ David Milleker zitiert. Der „Alte Herr“ schrieb am 24. Januar 2019 an die „Aktivitas der Heidelberger
 B! Normannia“:
„Betr.: Strafantrag gegen Bbr. Kilian Demant und Antrag auf Abgabe wegen Unbrauchbarkeit
Liebe Bundesbrüder,
hiermit stelle ich Strafantrag gegen Bundesbruder Kilian Demant wegen grob bundesschädigenden Verhaltens. Sowie gleichzeitig den Antrag, den genannten Fux als unbrauchbar abzugeben.
Begründung:
Kilian Demant hat am [18.] Januar 2019 sich auf dem Reichsgründungskommers unserer lieben Kartellburschenschaft Germania Köln dazu hinreißen lassen, dem schlechten Vorbild eines Verbandsbruders der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu folgen und ,Heil Hitler’ zu rufen.
Diesem Vorfall vorausgegangen war bereits eine Meldung am Telefon unter korporierten Zeugen sowie unter Beisein von Bbr. Martin Hackel am 2. November 2018 mit selbiger „Grußformel“. Aufgrund dieses Vorfalls wurde von Bbr. Martin Hackel bereits ein Strafantrag gestellt. Dieser wurde mit einem zeitweisen Alkoholverbot und einer Ermahnung, dieses Verhalten künftig zu unterlassen, abgeschlossen.
Abgesehen von der Tatsache, dass es sich bei der Nutzung dieses Ausdrucks um einen Straftatbestand handelt, hat diese in unserem Bundesleben nach innen und außen überhaupt nichts verloren. Bbr. Demant hat damit nicht nur den inneren Frieden unseres Bundes erheblich gefährdet, sondern auch den Ruf unseres Bundes nach außen erheblich geschädigt. Zudem hat er offensichtlich die Milde des Convents nach dem Vorfall vom 2. November 2018 dahingehend missverstanden, dass aufgrund eines solchen Verhaltens keine weitreichenden Konsequenzen drohen. Das Verhalten von Bbr. Kilian Demant lässt nicht auf eine innere Einsicht schließen. Somit scheinen weitere Regelverstöße nicht nur nicht ausgeschlossen, sondern wahrscheinlich. Daher bleibt die einzig logische Konsequenz, sich von ihm zu trennen.
Mit bundesbrüderlichen Grüßen
David F. Milleker“

Letztlich wurde Kilian Demant jedoch nicht wegen seiner Naziumtriebe von der „Normannia“ rausgeworfen. Er verließ den Bund, weil er bei einem „Coleurbesuch“ bei der Studentenverbindung „Rupertia“ am 1. Mai 2019 einen der Anwesenden verprügelt hatte. Für den Angriff wurde Demant 2020 in erster und 2021 in zweiter Instanz verurteilt.